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In den fünfziger Jahren hatte Hannah Arendt die Diagnose gestellt, das Politische - im Gegensatz zu bloßer Politik - könne aus dem öffentlichen Leben der modernen Massendemokratien bald ganz verschwinden.
Im Anschluß an diesen Befund fragt Thomas Meyer nach den Maßstäben und dem Stand der Verfallstendenzen im politischen Leben der Gegenwart, aber ebenso nach den Kräften, die ihnen entgegenwirken.
Thematisiert werden objektive Prozesse des Verfalls des Politischen wie der staatliche Souveränitätsverlust nach innen und außen, der politische Sprachverfall und das Schwinden einer internen Verbindung von Politik und Leben ebenso wie die subjektiven Tendenzen einer Preisgabe des Politischen in der Selbstisolation der politischen Klasse, der Entmachtung des politischen Diskurses durch die ästhetische Inszenierung und die Wucherungen einer selbstimmunisierenden Kultur der Verdrängung durch Strategie der Irrealisierung politischer Wirklichkeit.
Nach Sichtung der anthropologischen und gesellschaftlichen Bestände fragt der Autor nach der Zukunft des Politischen. Die Rekonstruktion des klassischen Projekts des Politischen als Wechselverhältnis von allgemeiner Teilnahme, Durchsetzungsmacht, Gestaltungskraft für die alle betreffenden Angelegenheiten und Lebensnähe des politischen Prozesses bestimmt seine Chance für eine moderne Gesellschaft.
Es bleibt die Frage nach den Kräften, die den voranschreitenden Verfall des Politischen aufhalten und die Chance für einen praktischen Neubeginn nutzen könnten.