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Gibt es medienpädagogische Forschung? Ohne hierauf eine eindeutige Antwort geben zu wollen, zeichnet das Publikationsprojekt Forschungswerkstatt Medienpädagogik ein facettenreiches Standbild aktueller Forschungsansätze und -methoden, die medienpädagogisches Wissen mehren, medienpädagogische Praxis reflektieren oder evaluieren und konkrete Antworten auf aktuelle Fragen der Community geben können.
Das Projekt offenbart das Spektrum medienpädagogisch orientierter und inspirierter Forschungsarbeiten, hebt dabei "methodische Schätze" und stellt diese sowohl frei zugänglich auf einer Webseite (Open Access) als auch als mehrbändige Printausgabe zur Verfügung. Zu entdecken sind kreative Ansätze und innovative Methoden, die in Studien, Forschungs- und Qualifikationsarbeiten oft im Hintergrund bleiben und üblicherweise weniger Aufmerksamkeit erhalten als die jeweiligen Ergebnisdokumentationen.
Zur Verwirklichung der Idee wurden Wissenschaffende gebeten, ihre durchgeführten Studien nicht mit dem Ziel der Ergebnispräsentation beziehungsweise aktuell geplante Vorhaben nicht im Hinblick auf eine mögliche Förderung vorzustellen, sondern den Fokus auf das Wie des Forschungsprozesses zu setzen. Die entstandenen Werkstattbeiträge und rahmenden Grundlagentexte (ver )sammeln Forschungsansätze, Methoden, Verfahren und Techniken, welche die Methodendiskussion in der Medienpädagogik beleben, einer Disziplin mit multiparadigmatischer Struktur, die sich im steten Umbruch befindet. Im Zuge der Digitalisierung entwickeln sich nämlich nicht nur die Bezüge und Gegenstände der Medienpädagogik und gewinnen durch fortschreitende Mediatisierung der Umwelten an Relevanz, sondern auch die Medien selbst verändern das Miteinander, die Gesellschaft, Bildungs-, Erziehungs- und Lernprozesse. Damit beeinflussen (digitale) Medien in vielfacher Hinsicht sowohl die Forschungs- und Praxisfelder der Medienpädagogik als auch die Prozesse des Wissenschaffens.
Die einheitliche Struktur der Werkstattbeiträge fungiert als Orientierungshilfe. Darüber hinaus sollen ganz bewusst keine eingrenzenden Systematisierungen und lenkende Kategorisierungen von Forschungsrichtungen oder methodischen Paradigmen vorgenommen werden. Die Vielfalt der Fragen soll sich in der Pluralität der Ansätze und Zugänge widerspiegeln, die zur Antwortsuche dienen. Einordnungen, Kritik und weitergehende Reflexion - wie auch die Entscheidung, ob es die medienpädagogische Forschung überhaupt gibt - werden den Leserinnen und Lesern überlassen.