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Wie jüdisch musste jemand sein, um als Jude zu gelten? In den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 verankerten die Nationalsozialisteneine perfide Definition, die Menschen mit teilweise jüdischer Abstammungin »Mischlinge ersten« oder »zweiten Grades« einteilte. So gekennzeichnet lebten diese Deutschen unter zunehmend restriktiven Bedingungen zwischen den Welten. Im Verlauf des Krieges verschärfte sich ihre Lage. Das Hitlerregime gab allmählich seine unentschiedene Haltung gegenüber den »Mischlingen« auf, so dass auch sie früher oder später die Deportation befürchten mussten. Zwar bewahrte das Ende des Krieges die meisten von ihnen vor diesem Schicksal, ihr Leiden endete damit jedoch keineswegs. Zum Schweigen verdammt wollten sie sich im Nachkriegsdeutschland ein Leben aufbauen geriet ihr Schicksal in der öffentlichen Wahrnehmung, aber auch seitens der Forschung in Vergessenheit. Mit großer Sorgfalt und Sachlichkeit hat sich der amerikanische Historiker James F. Tent ihrer vergessenen Geschichte angenommen. In seinem Buch, dem ausführliche Interviews mit Überlebendenzugrunde liegen, geht er den Lebensgeschichten Einzelner nach und fügt sie zu einer authentischen Chronik ihres alltäglichen Schreckens. »ImSchatten des Holocaust« wirft Licht auf eine wenig beachtete Seite des Nationalsozialismus eindringlich und umfassend. Eine wertvolle Lektüre für historisch Interessierte wie Wissenschaftler. »Zur Politik der Nationalsozialisten gegenüber den Mischlingen gab es bisher nur wenige Studien. Umso mehr ist die Untersuchung des amerikanischen Historikers Tent zu begrüßen, der das unheilvolle Alltagsleben im Dritten Reich auf der Basis neu erschlossener Quellen ebenso einfühlsam beschreibt wiederen verschwiegene Erfahrungen in der Nachkriegszeit.« (FAZ, November 2003)