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Mit dem berühmtesten Abenteurer der Literaturgeschichte nach Amerika
Gescheiterte Europäer wählten den Weg in die Neue Welt, nicht heldenhafte Eroberer. So lautet das überraschende Fazit Stevensons, der Emigranten auf ihrer abenteuerlichen Fahrt mit Schiff und Bahn begleitete. Sein literarischer Reisebericht zeugt von der Unbesiegbarkeit menschlicher Leidenschaft, allen Widersprüchen zwischen Traum und Wirklichkeit zum Trotz.
In Schottland besteigt Robert Louis Stevenson (1850-1894) im Jahr 1879 das Auswandererschiff Richtung New York, überquert den Atlantik und reist mit dem Zug weiter nach Chicago und San Francisco. Obwohl er für die Überfahrt eine Kajüte gebucht hat, sind es vor allem die ärmeren Zwischendeckspassagiere, denen seine Aufmerksamkeit und Sympathie gelten. Ob die Herkunft ihres Akzents, ihre politischen Äußerungen, die Spiele ihrer Kinder oder ihre Lieder: Alles wird zum Stoff für seinen aufmerksamen Reisebericht, für lebendige Charakterminiaturen, «Typologien» europäischer Emigranten seiner Zeit.
Krankheit, Schmutz und Entbehrung waren die Begleiter dieser wenig standesgemäßen Fahrt, die ihn zu seiner zukünftigen Braut nach Amerika bringen sollte. Der herbe Naturalismus seiner Schilderung, die «den großen Autor von seiner atypischen Seite zeigt», wie Joachim Kalka in seinem Nachwort schreibt, veranlasste Stevensons Familie und Freunde, die Veröffentlichung des Buchs zunächst zu verhindern. Erst nach dem Tod des «Schatzinsel»-Autors konnte «The Amateur Emigrant» erscheinen. In deutscher Sprache liegt das literarische Zeitzeugnis mit dieser Übersetzung zum ersten Mal vor.