Bach-Herreweghe ist eine ideale Kombination, bei der einfach nichts schief gehen kann! Nach der 2020 von der Kritik gefeierten Einspielung von Bachs Johannes-Passion (u.a. Gramophone Editor's Choice, BBC Music Magazine Choice) spüren Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent mit zwei weiteren Kantaten und einer Motette aus Bachs Zeit als Thomaskantor erneut dem musikalischen Herzschlag des Komponisten nach. Die 1726 entstandene Kantate Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist BWV 45 erstaunt im Zentrum durch ein dem Bass anvertrautes Christuszitat, das Bach mit kühnen Sprüngen und ausgedehnten Koloraturen gestaltet. Die andere, 1727 komponierte, Kantate Lass, Fürstin, lass noch einen Strahl BWV 198, auch als Trauerode bekannt, entstand anlässlich des Begräbnisses der Sächsischen Kurfürstin Christiane Eberhardine. Anders als ihr Ehemann Friedrich August war sie für die polnische Krone nie zum Katholizismus konvertiert, sondern blieb vielmehr eine leidenschaftliche Lutheranerin, was ihr die Sympathien der protestantischen sächsischen Bevölkerung einbrachte. Bachs Werk zeigt in ergreifender Weise, wie tief ihr Tod die Sachsen traf. Die beiden Kantaten werden durch die Motette O Jesu Christ, meins Lebens Licht BWV118 ergänzt, die ebenfalls anlässlich einer Begräbnisfeier entstand. Herreweghe unterstreicht hier einmal mehr seinen Status als einer der eindringlichsten und überzeugendsten Bach-Exegeten unserer Zeit und bietet einen musikalisch perfekten sowie subtil ausgeleuchteten Bach, der Kenner und Liebhaber unmittelbar anzusprechen weiß.