Es ist kein Zufall, dass Krystian Zimerman im Jahr, in dem sich Leonard Bernsteins Geburtstag zum 100. Mal jähren würde, dessen zweite Sinfonie mit dem Beinamen "The Age of Anxiety" zur Aufführung bringt:
Im Jahr 1984 versprach der junge Zimerman dem amerikanischen Komponisten und Dirigenten nach einer gemeinsamen Aufführung seiner zweiten Sinfonie, dass er diese auch noch mit ihm spielen würde, wenn Bernstein 100 Jahre alt sei. Da Bernstein dieses hohe Alter leider nicht mehr erreichte, hat Zimerman für die Jübiläumsaufführung in seinem Freund Sir Simon Rattle, der mit der Aufführung auch seine glorreiche Zeit bei den Berliner Philharmonikern beendete, einen perfekten Ersatz gefunden.
Das Werk, eine Vertonung des orientierungs- und hoffnungslosen Zeitgeists Bernsteins Generation nach dem zweiten Weltkrieg, erfährt durch Zimerman und Rattle eine mustergültige Interpretation, die die transzendental-berauschenden Qualitäten der Sinfonie in höchstem Maße zum Ausdruck bringt.
Nach den gefeierten Einspielungen der Klavierkonzerte von Johannes Brahms und Witold Lutos"awski, ist "The Age of Anxiety" nun ein weiteres Zeugnis der tiefen musikalischen Verbundenheit von Rattle und Zimerman.