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Steile Hänge und grandiose Aussichten, die Mosel ist einer der
atemberaubendsten Flüsse Deutschlands.
Aber die Arbeit an ihren Ufern ist noch nie einfach gewesen. Dennoch
entscheiden sich gerade junge Leute wieder für ein Leben an der Mosel - in
Frankreich, Luxemburg und Deutschland. Rebecca Materne und Janina
Schmitt gehören einer neuen Generation von Winzern an, die die Steillagen
der Terrassenmosel wieder entdeckt haben. Rebecca Materne kommt aus
dem Ruhrgebiet, Janina Schmitt aus Hessen. 2012 haben die Freundinnen
ein Weingut in Winningen bei Koblenz gepachtet - und bauen an
den Hängen mit einer Neigung von mehr als 50 Grad Riesling an - ohne
Einsatz von Maschinen, ohne Pestizide. Das Leben der beiden ist geprägt
durch die Unwägbarkeit des Wetters und harte Arbeit: Rebenbinden im
Frühjahr, Flaschenabfüllung im Sommer, Traubenlese im Herbst. Ohne die
Hilfe von Familie und Freunden wäre das nicht zu schaffen. Wenn beide
einmal vom Weinbau leben wollen, muss ihr Unternehmen wachsen. Doch
da sind "Materne & Schmitt" optimistisch.
Die Menschen an der Mosel lieben ihre Heimat. Der Fluss bietet
Geborgenheit. Und deshalb leben in manchen Orten an der Mosel Bräuche
und Traditionen wie vor Jahrhunderten. Im französischen Contz-les-Bains,
im Dreiländereck von Frankreich, Luxemburg und Deutschland, bereiten
junge Männer zum Johannistag ein grandioses Spektakel vor. Ein riesiges
Holzrad soll brennend von einem Berg bis hinunter in den Fluss rollen.
Klappt das, dann verheißt es eine gute Ernte!
In Traben-Trarbach schleppen die "Stadtschröter" einen Baumstamm durch
den Ort, um ihn als Zunftbaum am Moselufer aufzustellen. Schröter waren
einmal unentbehrlich für den Weinhandel. Sie wuchteten die gefüllten
Fässer aus den Kellern, um sie auf Schiffe zu verladen. Das Aufkommen
der Weinpumpe ließ das Handwerk aussterben. Die Mosel in Frankreich
hat sich infolge des Strukturwandels komplett verändert - anstelle
von Fördertürmen und Eisenhütten immer mehr Naturschutzgebiete.
Die Menschen in Lothringen erleben die Mosel neu: In Épinal ist es für
Jugendliche "cool" Kajak zu fahren; durch das Stadtzentrum verläuft ein
Wildwasserkanal. Und in Metz verbringen die Ruderer sportliche Stunden
bei einer Tour durch das historische Zentrum. Lothringen ist berühmt
für Mirabellen. Der größte Teil der europäischen Produktion stammt aus
dem Moseltal südlich von Metz. Mélanie Bigeard-Demange destilliert die
Früchte zu "Eau de Mirabelle", Mirabellenbrand. Zur Destillerie gehören
1.500 Mirabellenbäume, alle müssen in nur wenigen Tagen abgeerntet und
sortiert sein. Sonst verlieren die Früchte Geschmack und Aroma.
Leben und Arbeit an der Mosel haben sich verändert. Auch die Fischer
müssen sich umstellen und verdienen ihr Geld im Naturschutz - so wie
Thomas Weber. Der junge Mann hat sein Studium aufgegeben, um die
Fischerei seines Vaters zu übernehmen. In Moselkern versucht Brigitte
Pappe die traditionelle Wollindustrie wieder zu beleben. Sie will in der
ehemaligen Wollfabrik wieder Tuche weben lassen. Ausschließlich aus
Wolle, die aus der Region stammt. "Moseltweed" heißt das Projekt. Die
Mosel bietet Vielen eine Perspektive; der Film stellt entlang des Flusses
Menschen mit Ideen, Tatkraft und ambitionierten Zielen vor.