In the sale you will find especially cheap items or current promotions.
Want to part with books, CDs, movies or games? Sell everything on momox.com
"The Desire For Revenge" spielt nicht unter grellem Neonlicht. Es sind die sattgrünen Meadows der Freilicht-Venues, es ist die buchstäbliche Schlammschlacht auf dem Wacken-Open-Air-Gelände oder es ist das Dunkel einer Konzerthalle, in der die augenzwinkernden, textlichen Verdreher ihren Charme vortrefflich entfalten. Die Songs erzählen Geschichten von Underdogs, von Gesetzlosen und Charakteren, die nach ihren eigenen Gesetzen leben und dafür bisweilen sogar nach dem Tod getötet werden. Wie Oliver Cromwell, der englische Landprotektor, den man drei Jahre nach seinem Tod exhumierte, um seinen Leichnam posthum symbolisch nochmal hinzurichten.
Wenn Rache einen Klang besitzt, dann besetzen MR. IRISH BASTARD ihn so energetisch, dass sie phonstark den Schaum vom Pint jagen ohne das Glas zu berühren. Da ist es fast logisch, dass der Tag des Blauen Auges aufgegriffen wird, der "Black Eye Friday", jener letzte Freitag vor Weihnachten, an dem statistisch gesehen die meisten Prügeleien im Vereinigten Königreich stattfinden. Der Protagonist des Songs legt eine heldenhafte Tragik an den Tag, die in ihrer schnellen Taktung dahin einlädt, wo sie hingehört, in den Moshpit. Trotz brutal-hinterlistiger Gangster-Konventionen vereitelt "Mike Malloy" seine eigene Tötung, während "Darlinka (Darling Karlinka)" in elektrisierender Ska-Polka, sogar das Herz eines standhaften Trinkers bricht. "I only wanted you or someone very like you" singt Mr. Irish Bastard in gewohnt eindringlicher Weise, die immer ein bisschen so klingt, als ob ihm der Allmächtige auf der Spur wäre. Und man wähnt sich beinahe beim Lauschen einer romantischen Ansage. Bis der Refrain erklingt: "I Only Like You When I'm Drunk". Es sind diese Twists und Brüche, es ist das Flirten mit dunklen Seite der Macht, das "The Desire For Revenge" mehrwertig gestaltet. Leicht unterscheidbar von der reinen Party-, Rauf- und Sauflied-Fährte, mit der Irish Folk gemeinhin assoziiert wird, ist MR. IRISH BASTARD ohnehin. Hier wird nicht alles aufs Saufen reduziert. Whiskey schmeckt schließlich auch im Kaffee...