In the sale you will find especially cheap items or current promotions.
Want to part with books, CDs, movies or games? Sell everything on momox.com
Im Alter von zwölf Jahren gestand Franz Schubert seinem Jugendfreund Joseph von Spaun: "Heimlich im Stillen hoffe ich wohl selbst, noch etwas aus mir machen zu können, aber wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?" Dieses Zitat lässt sich zweideutig lesen: Einerseits ist es geprägt von tiefem Respekt vor dem Bonner Meister, andererseits schwingt auch ein gewisses Selbstbewusstsein mit. Achtzehn Jahre später, im Sommer 1828, war Schubert ein bedeutender Komponist, doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends. Kopfschmerzen, Schwindelanfälle und quälende Übelkeit suchten ihn heim, und der Tod sollte ihn nur noch wenige Monate verschonen. Dennoch, oder gerade deswegen, komponierte Schubert in dieser letzten Schaffensperiode seines kurzen Lebens Werke von unermesslicher musikalischer Qualität, darunter die drei Klaviersonaten D 958-D 960. Zahlreiche Aufnahmen dieser Werke sind auf dem Markt erschienen, doch wie so oft setzt Marc-André Hamelin mit seiner Interpretation der Sonate in B-Dur D960 neue Maßstäbe. Dies beginnt schon mit der sanft und subtil gespielten Eröffnung, die Schubert fast wie einen Choral komponierte und geht über in brillant dargebotene virtuose Passagen, die im Finalsatz dann in ein wahres pianistisches Feuerwerk münden. Neben der B-Dur-Sonate sind auch die vier Impromptus D935 zu hören, die Schubert 1827 schuf, als er sich intensiv mit Beethovens pianistischem Erbe auseinandersetzte. Da aber die Stücke sehr an das große Vorbild erinnerten, sollten die überaus beliebten Kompositionen Schuberts Renommee als Klavierkomponist damals eher im Weg stehen.