Obwohl Jean-Baptiste Lully (1632-1687) zu keinem Zeitpunkt ein Amt in der Hofkapelle Ludwigs XIV. innehatte, nahm er dennoch entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der sogenannten ?Grand Motet?, groß besetzter Motetten mit Solisten, Chor und voller Orchesterbegleitung. Sowohl sein 1677 erstmals aufgeführtes Te Deum als auch das Dies Irae und De Profundis, die 1683 anlässlich der Beerdigung der französischen Königin Maria Teresa aufgeführt wurden, hatten für die Zeitgenossen Modellcharakter. Die in der Schlosskapelle von Versailles entstandene Aufnahme mit Leonardo García Alarcón und dem Millenium Orchestra lässt den Prunk des ?Grand Siècle? akustisch wiedererstehen.