Der syrische Hochzeitssänger und Liebling der westlichen Hipstergemeinde wirkt wie die Karikatur eines arabischen Hochzeitssängers. Ein buschiger Schnurrbart, eine Kufija auf dem Kopf und eine Pilotenbrille auf der Nase. Dazu ein Pokerface und genau drei Gesten, mit denen er sein Publikum dirigiert. Die nahöstliche Musik nennt man Dabke, und Dabke bedeutet so viel wie »Mit-den-Füßen-auf-den-Boden-Stampfen«. Seine Texte behandeln die typisch arabischen Seifenoper-Themen: Liebe, Leid und nochmals Liebe. Die letztjährigen Stationen seiner musikalischen Karriere illustrieren eindrucksvoll den Stellenwert, den er im Westen als bislang einziger syrischer Popkünstler inne hat: Glastonbury, Montpellier, bereits genanntes Sonar und Electronic Beats sind nur einige Festivals, auf denen er frenetisch gefeiert wurde. Der Sound hat deutlichere Spuren westlicher Tanzmusik. Kein Wunder, dass es auf Mad Decent, dem Label von Baile-Funk-Erfinder und M.I.A.-Entdecker Diplo, veröffentlicht wurde.