Nach der mystischen Konzert-Ouvertüre Die Hebriden und der meisterhaften Reformations-Sinfonie machte Mendelssohn sich an sein zweites Violinkonzert. Nach einem langen Reifeprozess, in dem er die Orchestrierung verfeinerte und die Solopartie gründlich überarbeitete, wurde das Werk schließlich 1845 in Leipzig uraufgeführt. Verschiedene Virtuosen, darunter David und Joachim, arbeiteten mit dem Komponisten anlässlich verschiedener Wiederaufführungen an der Fixierung der Violinpartie und hinterließen der Nachwelt auf diesem Weg Spuren ihrer Spieltechnik - Fingersätze, Bogenstriche und Aufführungsanweisungen. Dieses kostbare Erbe wurde für diese Einspielung auf bisher unerschlossene Ausdrucksmittel untersucht. Isabelle Faust bietet uns hier, begleitet vom ausgezeichneten Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Pablo Heras-Casado, mit ihrer frischen Interpretation ein Wunder an Reinheit und Poesie, das Mendelssohns Versprechen einlöst, es solle »ein Konzert sein, dass sich die Engel im Himmel freuen«.