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Dass Gustav Mahler mit seiner fünften Symphonie einen neuen Weg beschritt, darüber herrscht in der Mahler-Literatur von Beginn an bis heute ungewöhnliche Einigkeit. Schon für die unmittelbaren Zeitzeugen wie den Dirigenten Bruno Walter oder den Musikkritiker Paul Bekker markierte die Fünfte den Beginn einer neuen Schaffensphase, und auch Mahler selbst war sich dieser Tatsache sehr bewusst.
Heute gilt die Fünfte als eine der beliebtesten Symphonien Mahlers. Einen gewissen Anteil an ihrer Popularität hat Luchino Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig", deren Filmmusik das weltflüchtige Adagietto auf eindrucksvolle Weise verwendet. Der Satz erfreute sich von Beginn an ungeteilter Zustimmung und avancierte inzwischen zu Mahlers größtem "Hit". Er gilt als Mahlers Liebeserklärung an Alma, wie der Dirigent und enge Freund der Familie Willem Mengelberg glaubwürdig überlieferte.
Mit der raueren Klangwelt der fünften Symphonie beginnt aber in der Tat eine neue Schaffensphase Mahlers, die in der Sechsten weiterentwickelt wird. Gerade die Ausreizung des tonalen Raums weist sogar deutlich auf die Neunte voraus, in der Mahler sich anschickt, die Tonalität aufzugeben und ins Transzendente der Musik überzutreten.
Das Münchener Konzertereignis des Konzerts des Symphonieorchesters des BR unter Leitung seines Chefdirigenten Mariss Jansons vom März 2016 erscheint nun bei BR Klassik als Album - die herausragende Interpretationen einer der wesentlichsten Kompositionen des internationalen symphonischen Repertoires aus dem frühen 20. Jahrhundert.