Mit seiner Film-Trilogie Bodas de sangre (1981, deutsch: Bluthochzeit), Carmen (1983) und El Amor brujo (1986, deutsch: Liebeszauber) setzte der spanische Regisseur Carlos Saura dem Flamenco in den 1980er Jahren ein Denkmal. In enger Zusammenarbeit mit Choreograph und
Tänzer Antonio Gades, der dem spanischen Flamenco weltweit auf Ballettbühnen zu neuem Leben verhalf, erschuf Saura mit der Flamenco Trilogie eine farbenfrohe, mit elektrisierender Flamenco-Musik unterlegte Hommage an den spanischen Flamenco, und verband so seine Leidenschaft
für Musik mit der Erkundung der nationalen Identität Spaniens.
Der Regisseur, den nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch eine Stilverwandheit mit Luis Buñuel verband, sah sich während der Franco-Dikatur zunehmend der Systemkritik verpflichtet - und errang damit vor allem außerhalb der spanischen Grenzen internationalen Erfolg. Erst nach
Francos Tod öffnete sich Saura vermehrt auch für andere Themen und widmete sich etwa dem Tanzfilm, bei dem er nicht zuletzt aus seiner frühen Karriere als Tanzfotograf schöpfte. 2004 wurde Saura für sein Lebenswerk mit dem europäischen Filmpreis ausgezeichnet.