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Es ist besser einen Pfarrer in der Familie zu haben als einen Arzt, heißt es auf dem mexikanischen Land. Deshalb sind die Eltern des 13-jährigen Julian mächtig stolz, als ihr Sohn in das altehrwürdige Priesterseminar des charismatischen Padre Angel de la Cruz aufgenommen wird. Der Padre predigt harte Disziplin und körperliche Askese. In Wahrheit aber stellt er seinen Zöglingen lüstern nach. Eines Tages lässt er Julian in sein palastartiges Privathaus bringen, erklärt ihn zu seinem Protegé und tauft ihn in Sacramento um. Nun wolle er ihn den "unbedingten Gehorsam" lehren und den Weg zur Erleuchtung weisen, erklärt er dem Jungen. Für Julian beginnt ein Martyrium. Die Figur des Angel de la Cruz beruht auf Marcial Maciel, dem berüchtigten Gründer der "Legionäre Christi", der 2009 in Mexiko des langjährigen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde. Der mexikanische Schauspielstar Juan Manuel Bernal spielt ihn als einen von Dämonen zerfressenen Mann, der seine Pädophilie hinter spirituellem Kitsch verbirgt. Indem Regisseur Luis Urquiza seine Geschichte aus der Perspektive eines Opfers erzählt, gelingt ihm ein bemerkenswert vielschichtiger Film über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche.