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Viele Künstler werden mit einem ganz bestimmten ihrer Werke, dem Album schlechthin in Verbindung gebracht. Bei Der Dritte Raum hingegen ist das nicht ganz so leicht zu benennen, denn die Alben des Produzenten Andreas Krüger erscheinen im Rückblick ziemlich gleichberechtigt nebeneinander. Einige immens erfolgreiche Evergreens, wie "Swing Bop" "Trommelmaschine" oder "Hale Bopp" stechen heraus - das facettenreiche d3R Universum besteht jedoch nicht nur aus clubtauglichen Tanznummern. Schon in der frühen Blütezeit von Techno in den frühen Neunzigern war Krüger die Richtung klar, in welche sein künstlerisches Schaffen gehen sollte. Techno wurde zum Sinnbild friedvollen und egalitären Umgangs miteinander: kleine Netzwerke organisierten Parties, Menschen unterschiedlichster Prägungen und Schichten fanden nahtlos zueinander. Alles war neu, Anarchie und Exzess prägten einen sich immer wieder neu formierenden Ausnahmezustand. Der Musik aus Maschinen schon deutlich früher verfallen, arbeitete Krüger an Klanginstallationen für das Junge Theater in Göttingen und produzierte diverse EBM Bands. 1992 tauchte er mit Ralf Uhrlandt, der bis heute beim d3R Live-Act als Co-Pilot fungiert, als Dr. DNA und Der Dritte Raum in das Techno Universum ein. Bunt, frech und facettenreich kommt sie daher, die neue Scheibe. Beim Titelsong "Electric Friends" schraubt sich eine mehrtaktige Sequenz ohrwurmartig bis in die letze Hirnwindung. Dieser Song hat das Zeug, einer der großen Tanzflächenaufräumer 2016 zu werden. "Wasserstoff" lebt vom rauchigen 8 Bit Chord Thema und der frickeligen Shuffle Programmierung. Bei "Command Line" legt Krüger einen Zahn zu und knüpft die Verbindung zwischen belgischen Elektropionieren der 80er und zeitgemäßer Soundästhetik. Und spätestens, wenn beim markanten Anfangsbreak das Thema einsetzt, befindet man sich auf dem Dancefloor. Ganz im Gegensatz dazu rauschen bei "Graf Zahl" analoge Sapce-Echo-Chords warm und deep durch das Arrangement. Bei "Fireflash FAB" hat Krüger sogar seine alte TB-303 herausgekramt. "Série de Fourier" beginnt mit verschachtelt gesetzten FM (Frequenzmodulation) Klängen, die dann allmählich das Thema für den schrägen Minimal-Acid Song bilden. Auch ein alter Bekannter, ein "electric Friend" spielt bei zwei Titeln Karinette. Andreas Ernst aka Randweg hat in der Vergangenheit schon oft mit Krüger zusammengearbeitet. Gemischt mit einer Affinität zum Pop und einem Hauch zum Trance ergibt sich auf "Electric Friends" jede Menge körperprovozierender Musik. Krüger präsentiert sich mit "Electric Friends" vom Arrangement bis hin zum Cover als ein in jeder Hinsicht vielseitiger und ganzheitlicher Künstler. Insgesamt ein Gesamtkunstwerk - nach allen Regeln des Handwerks.