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In der Sowjetunion klang staatlich geförderte Musik, wie sie im Radio gespielt wurde, optimistisch. Sie sollte den vom Staat gewollten Eindruck der Einigkeit zwischen den Bürgern und ihren Hirten vermitteln. Ganz anders die Lieder, die die Bürger selbst sangen: es waren melancholische, leise Lieder, in denen es oft um die Sinnlosigkeit des Daseins, das schwere Los des Menschen und seinen Tod ging. In Diktaturen, in denen die Lebensplanung meist durch den Staat erschwert wird, bekommt die Gestaltung des Todes eine große Bedeutung. Da es gefährlich ist darüber zu reden, wie man leben möchte, reden die Menschen darüber, wie sie gerne sterben würden. Doch Menschen haben auch Hoffnungen und Träume. In ihrer Verzweiflung drehen sie manchmal durch und machen eine Revolution. Das ist in der Ukraine in der "postsowjetischen Überbrückungszeit" passiert. Dennoch gelang es dem Volk nicht, bürgerliche demokratische Institutionen einzurichten und ihre Führungskräfte unter Kontrolle zu bringen. Was im kalten Winter 2014 zu den Majdan-Demonstrationen führte. Mit bekannten Folgen ... Auch wenn noch unklar ist, wohin die Reise gehen wird, ist das Selbstbewusstsein der Ukrainer seither unglaublich gewachsen. Das zeigt nicht zuletzt die Musik, die neuerdings in der Ukraine entsteht, und von der Yuriy Gurzhy, Frontmann des "Emigrantski Raggamuffin"-Kollektivs RotFront, auf der Kompilation "Borsh Division" ein klingendes Zeugnis ablegt.