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Aus einem überschwemmten rattenverseuchten Keller kriechen fünf zerlumpte Menschen hervor. Hier hatten Vater Alf, Mutter Lea und die drei Söhne Roman, Cesar und Ludwig Bertini monatelang in der Finsternis gehaust, um ihren Nazihäschern zu entgehen. Dass der Krieg nun
vorbei ist und sie lebend mit zusammengekniffenen Augen im völlig zerbombten Hamburg das Licht des Tages erblicken, grenzt an ein Wunder. Nur langsam war der Terror und die bürokratisch organisierte Judenverfolgung in das Leben der Bertinis getreten. Der chronisch arbeitslose Pianist
Alf, Sohn des sizilianischen Auswanderers und Kapellmeisters Giacomo Bertini, lebt vor dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Frau Lea und den drei Söhnen in bescheidenen Verhältnissen in Hamburg Barmbek. Die jüdische Kaufmannstochter Lea hatte aus Liebe zu Alf einer
vielversprechenden Karriere als Konzertpianistin entsagt und opfert sich für die Familie auf.
Die radikalen Entwicklungen werden den Bertinis erst langsam bewusst, da die Familie weder besonders gläubig noch politisch ist. Als 1935 die Nürnberger Gesetze erlassen werden, sind die Bertinis offiziell eine "jüdisch versippte" Familie mit halbjüdischen Kindern. Immer mehr
werden sie von ihrer Umwelt drangsaliert und terrorisiert. Nach den ersten massiven Bombenangriffen auf Hamburg verlieren die Bertinis ihre Bleibe und müssen in die Nähe von Berlin aufs Land ziehen. Dort nimmt man die Familie anfangs freundlich auf, doch sie werden denunziert und
kehren bald darauf ins völlig zerstörte Hamburg zurück. Bis jetzt war Lea durch die Ehe mit einem Arier von einer weiteren Verfolgung verschont geblieben. Doch als sie deportiert werden soll, bleibt der Familie nichts anderes übrig, als in den Untergrund zu gehen, um sich zu verstecken, da
das Ende des Krieges kurz bevorzustehen scheint.