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GLOSSA beschert uns abermals eine willkommene Ersteinspielung einer seltenen Rameau-Oper und läutet damit sozusagen die Nachlese zum Jubiläums-Jahr 2014 ein. Die Ballettoper 'Les Fêtes de Polymnie' (vom Komponisten selbst als 'ballet heroïque' bezeichnet) schrieb Rameau 1745 als frischgebackener "Compositeur de la Musique du Cabinet" des Königs ursprünglich für den französischen Hof, doch verhinderte eine Intrige die Vorstellung, so dass die Uraufführung schließlich "nur" an der Pariser Academie Royale de Musique stattfand. Auch dort schätzte man mehr und mehr die unterhaltende und abwechslungsreiche Gattung der Ballettoper gegenüber der altehrwürdigen, aber doch sehr reglementierten 'Tragedie lyrique'. Mit Hilfe seines stets innovationsfreudigen Librettisten Louis de Cahusac, der offenbar ebenfalls eine besondere Vorliebe für Chöre und Ballette hatte, schuf er ein buntes Mosaik aus Arien, einfallsreich gestalteten Tänzen und deskriptiven 'Symphonies', durchsetzt mit lebhaften Choreinlagen. Unter der Leitung von György Vashegyi singen so hervorragende Barock-Spezialisten wie Véronique Gens, Aurélia Legay, Emöke Baráth oder Mathias Vidal, jeweils in verschiedenen Rollen im Prolog und in den drei Aufzügen des Werkes zu hören. Ebenso wie Niquets Aufnahme von 'Les Fêtes del'Hymen et de l'Amour' (GCD 921629) wird auch diese Einspielung durch einen aufschlussreichen Essay über das Werk und seinen historischen Kontext ergänzt, der aus der Feder von Benoît Dratwicki vom Centre de Musique Baroque de Versailles stammt, das diese Aufnahme unterstützt.