Mozart Operas

Rudolf Schock, am 4. September 1915 im Arbeiterviertel von Duisburg geboren, am 13. November 1986 in seinem Haus im rheinischen Düren durch einen Herzinfarkt gestorben, wurde zum weitaus populärsten deutschen Tenor in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Seit der verfilmten Richard-Tauber-Biographie "Du bist die Welt für mich" (1953) verging kaum mehr ein Jahr ohne einen neuen Schock-Musikfilm. Doch Rudolf Schock war keineswegs nur "Der fröhliche Wanderer" und der Operettenheld in den frühen Jahren des ZDF. Sein alles überstrahlender Erfolg ließ ihn jedoch so sehr zur Symbolfigur für dieses Gesangsgenre werden, dass von nachfolgenden Generationen seine eigentlichen stimmlichen und musikalischen Qualitäten kaum noch wahrgenommen wurden. Sein hundertster Geburtstag sollte deshalb Anlass sein, Aufnahmen von Bühnenauftritten und Radiosendungen aus dem ersten Jahrzehnt dieser außergewöhnlichen Karriere zu präsentieren, die insbesondere dem Mozart-Tenor internationale Anerkennung brachten. Einem glücklichen Zufall ist dabei die Aufnahme der Übertragung von der "Zauberflöte"-Premiere zur Wiedereröffnung der im Krieg zerstörten Hamburgischen Staatsoper im Oktober 1955 zu verdanken. Aber auch der von Karl Böhm dirigierte vollständige "Idomeneo" der Salzburger Festspiele (1951 und 1955-56) ist in dieser Dokumentation vertreten, ebenso wie die Rundfunkproduktionen von "Cosi fan tutte" unter Eugen Jochum und "Die Entführung aus dem Serail" unter Hans Schmidt-Isserstedt. Zur Erinnerung an den Mozart-Tenor Rudolf Schock sind zusätzlich Alternativen angefügt aus der Salzburger Festspiel-"Entführung" (George Szell) sowie den Kölner und Hamburger Funkaufnahmen "Zauberflöte" und "Cosi" (Keilberth und Schmidt-Isserstedt). Von besonderem Reiz: eine Berliner Aufnahme aus "Don Giovanni" (1950). Schock hatte den Don Ottavio am 20. Juni 1948 bei der Premiere in der Berliner Staatsoper im Admiralspalast gesungen, konnte sie später allerdings nie in einer Gesamtaufnahme realisieren.