Tief im Wald lebt eine kleine Maus, die ganz alleine nach Nüssen suchen muss, um ihr Überleben zu sichern! Doch der Wald ist gefährlich! Überall lauern Gefahren und Tiere, die die Maus - im wahrsten Sinne des Wortes - zum Fressen gern haben. Zum Glück ist die Maus sehr schlau und überlegt sich eine List, um sich die gefräßigen Waldbewohner vom Leib zu halten: Sie erzählt allen, die ihren Weg kreuzen und einem leckeren Mauseschmaus als Mittagsmenü nicht abgeneigt sind, sie sei mit einem gewissen Grüffelo verabredet - der natürlich frei erfunden ist. Dieses furchteinflößende Ungeheuer mit feurigen Augen, grässlichen Tatzen und Stacheln auf dem Rücken treibe in den umliegenden Wäldern sein Unwesen und verspeise mit Vorliebe "Fuchsspieß", "Eule mit Zuckerguss" und "Schlangenpüree". Tatsächlich lassen sich Fuchs, Eule und Schlange von der blühenden Mäusephantasie täuschen und ergreifen in Windeseile die Flucht. So hat die Maus erst einmal wieder ihren Frieden und kann in aller Seelenruhe weiter nach Nüssen suchen. Plötzlich passiert aber etwas, womit die Maus am allerwenigsten gerechnet hat: Vor ihr steht riesengroß und keineswegs als Fata Morgana - der Grüffelo! Und es kommt noch schlimmer: Sein Lieblingsschmaus ist ausgerechnet "Butterbrot mit kleiner Maus". Was für ein dummer Zufall. Jetzt muss die Maus schon einen mehr als genialen Einfall haben, wenn sie nicht im Grüffelo-Magen landen möchte ...
Das Grüffelokind wächst wohlbehütet bei seinem Vater in einer Höhle mitten im tiefen, dunklen Wald auf. Weil ein Grüffelovater mindestens genauso besorgt um seinen Nachwuchs ist wie ein Menschenvater, passt er gut auf das kleine Monster auf und unterrichtet es über die Gefahren, die da draußen vor der sicheren Höhle lauern. Insbesondere vor der großen, bösen Maus gilt es sich zu hüten! Man kann die Maus ganz leicht an den feurigen Augen, dem starken Schwanz und den Barthaaren, auf denen Vögel sitzen können, erkennen. Und weil die Maus so schrecklich und gefährlich ist, darf das Grüffelokind nicht ohne Begleitung in den Wald gehen. Aber genau wie auf Menschenkinder üben Verbote auch auf Grüffelokinder einen besonderen Reiz aus! So kommt es, dass das Grüffelokind sich eines Nachts, als sein Vater tief und fest schläft, aus der Höhle in den verschneiten Wald hinaus schleicht. Es begegnet der Eule und dem Fuchs, die zwar feurige Augen beziehungsweise einen starken, buschigen Schwanz haben - aber von der Maus ist weit und breit keine Spur zu sehen. Vielleicht gibt es gar keine böse Maus? Just in dem Moment, als das Grüffelokind diesen Gedanken hat, entdeckt es ein Mäuschen und will es beherzt zubeißen! Aber die Maus, die ja bereits Erfahrungen im Umgang mit einem Grüffelo sammeln konnte, weiß sich zu helfen. Blitzschnell hüpft die kleine Maus auf einen Strauch. Der Mond geht gerade auf und so wirft das fahle Mondlicht einen riesengroßen Mäuseschatten auf den verschneiten Waldboden. Die Maus, von der ihm immer erzählt wurde! Das Grüffelokind rennt, so schnell es nur kann, zurück in die Höhle und kuschelt sich an seinen Vater.