"Eine Hölle auf Erden!" soll Martin Luther Rom im Rückblick auf seine Pilgerreise von 1511 genannt haben. Rom war damals trotz der allgegenwärtigen Antike tatsächlich eher ein heruntergekommenes Nest. Zudem war ausgerechnet die deutsche Pilgerunterkunft in der Kirche Sant'Agostino auch eine soziale Anlaufstelle für Prostituierte. Gut fünfhundert Jahre nach Luthers Rom-Reise versucht das Concerto Romano, eine Art "Soundtrack" seines Aufenthaltes zu rekonstruieren, ausgehend von römischen Musikeditionen dieser Jahre, den Repertoires der städtischen Kapellen und ganz allgemein von Werken, die damals in Italien berühmte "Hits" waren. Immerhin scheint es in dieser "Hölle auf Erden" wunderbare Musik gegeben zu haben.