Bach: Sonaten und Partiten für Violine Solo

Sie werden von Musikern und Musikliebhabern auf der ganzen Welt als Wunderwerke
betrachtet, die strenge Geistigkeit und vollendete Virtuosität in sich vereinen, die
"Sechs Sonaten und Partiten für Violine solo" von Johann Sebastian Bach. Mitte der
1930er-Jahre entstand die legendäre Einspielung des Zyklus" durch Yehudi Menuhin.
Die vorliegenden Aufnahmen, die in den Londoner Abbey Road Studios gemacht
wurden, stammen aus dem Jahr 1957, in direkter zeitlicher Nähe also zur Herausgabe
der Faksimile-Ausgabe von Bachs Autograph. Yehudi Menuhin hat im Vorwort seine
tiefe Verneigung vor diesen Kompositionen und ihrem Schöpfer in Worte gefasst:
"Schaue ich auf Bachs Handschrift, so meine ich einen Himmelskörper in Bewegung
zu sehen und Zeuge zu sein, wie sich eine Naturerscheinung entfaltet nach der
unabänderlichen Weltordnung, in welcher der Mensch nur ein Bruchteil ist. Kein
Wunder, dass wir Bachs Musik als universell empfinden."
Der wohl berühmteste Geiger des 20. Jahrhunderts war in seinen frühen Jahren mehr
als ein "Wunderkind". Mit einer ungewöhnlichen künstlerischen und geistigen Reife
schlug er Musiker und Musikliebende in seinen Bann, als er, noch im Kindesalter,
Meisterwerke der Musik auf eine Weise zu Gehör brachte, die gleichermaßen verblüffte
und begeisterte. Insbesondere die Werke des großen Barockkomponisten Johann
Sebastian Bach hatten es dem Kind angetan: Für eine der ersten Schallplatten, die der
gerade Dreizehnjährige einspielte, hatte er die Solo-Sonate Nr. 3 in C-Dur gewählt.