Kaum eine der Einspielungen, die das SWR Vokalensemble Stuttgart in den vergangenen Jahren
herausgebracht hat, ist nicht mit einer oder mehreren internationalen Auszeichnungen versehen
worden. Auch die neue Einspielung dürfte Publikum wie Kritiker durch ihre Subtilität und
Expressivität überwältigen.
Alfred Schnittke war ausgebildeter Chordirigent, in den "Zwölf Bußversen" vertont er Texte eines
anonymen russischen Autors des
- Jahrhunderts. Das Werk wurde 1988 in Moskau anlässlich der
Tausend-Jahr-Feier der Christianisierung Russlands aufgeführt. Die Texte behandeln Arroganz,
Heuchelei und Geldgier. Der Komponist vermischt musikalisch Vergangenheit und Gegenwart, orthodoxe
Gesänge, gregorianische Choräle, Cluster und raffinierte Rhythmen.
Ergänzt werden die archaische Wucht und dunkle Stimmung der "Bußverse" durch "Stimmen der Natur" von
- Darin beschwört Schnittke die Macht der Natur durch wortloses Singen.