Peter Anders starb viel zu früh im September 1954 einen tragischen Unfalltod. Doch noch heute, zwei
Generationen später, ist Anders im Bewusstsein vieler Hörer und auf Platten ungewöhnlich präsent.
Zudem gibt es bei diesem Sänger eine ganz spezifische Einheit von Klang und Geschichte: Peter Anders
war durch zahllose Rundfunk- und Platten-Aufnahmen die Stimme des Wiederaufbaus. In seinem Gesang
spiegelte sich quasi das Lebensgefühl der meisten Deutschen in jenen Jahren.
Als Peter Anders 1952 den Großteil der vorliegenden Aufnahmen für den SWR machte, war er 43 Jahre
alt, also im so genannten "besten Sängeralter". Er hatte zwanzig Bühnenjahre und fast 70 Partien
hinter sich (Debüt 1932 in Heidelberg), hatte mit allen großen Dirigenten von Furtwängler bis
Karajan und mit bedeutenden Regisseuren wie Gustaf Gründgens gearbeitet. Und er hatte geschafft,
wovon die meisten Tenöre nur träumen konnten: Den Weg von lyrischen Partien (Tamino, Rodolfo) zum
dramatischen Fach (Florestan, Othello).
Zum Liedgesang hatte Peter Anders von Anfang eine besondere Verbindung, wie ausdrucksstark er als
Liedsänger sein konnte, ist auch in der vorliegenden Aufnahme zu hören. Sicher kamen ihm die
Erfahrungen mit dramatischen Opernpartien zugute; nur war er, im Gegensatz zu vielen Sängern seiner
Generation, kein Opernsänger, der auch Lieder sang: er beherrschte genauso die feinere Kunst des
Liedgesangs.
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