Als Debussy 1889 Maeterlincks Bühnenstück Pelléas et Mélisande sah, wusste er, dass er seinen Opernstoff gefunden hatte. Maeterlinck willigte ein, den jungen unbekannten Musiker seinen Text vertonen zu lassen, versuchte aber später mit allen Mitteln die Aufführung zu verhindern, nachdem er erfahren hatte, dass entgegen seiner Bedingung, die weibliche Hauptrolle mit seiner Freundin Georgette Leblanc zu besetzen, nun Mary Garden die Mélisande geben sollte. Von einem Duell war die Rede, Gerichte wurden angerufen, der aufgebrachte Belgier suchte sogar einen Hellseher auf. In einem offenen Brief, der im Figaro veröffentlicht wurde, goss Maeterlinck Schimpf und Schande über Debussy aus und wünschte dem Werk sofortigen, entschiedenen Misserfolg. Der Erfolg bei der Uraufführung am 30. April 1902 blieb zwar zunächst aus, doch schon bald fand das Werk überall große Anerkennung und behauptet bis heute seinen Platz im Repertoire der internationalen Häuser. Die Mélisande dieser Aufnahme von 1954 unter Herbert von Karajan ist Elisabeth Schwarzkopf; den Pelléas gibt der lyrische Tenor Ernst Haefliger.