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Seit 1980 zeigt die Fernsehsendung Scheibenwischer klassisches Kabarett. Aufgrund der
teilweise heftigen politischen Themen sorgte der Scheibenwischer in der Vergangenheit immer
wieder für Skandale. Die Sendung ist aufs Engste mit dem Namen Dieter Hildebrandt verknüpft.
Dieser hob das Format aus der Taufe. Hildebrandt prägt ihn 23 Jahre lang: von 1980 bis zu
seinem Ausstieg 2003, acht Folgen pro Jahr. Der "Scheibenwischer" ist damit die am längsten
bestehende Satiresendung der deutschen Fernsehgeschichte. Ein ungeheurer Erfolg, den
Angriffe aus der Politik, meist aus den Reihen von CDU und CSU, nur noch vergrößerten. So
1982, als die CSU wegen der Sendung "Unser Rhein-Main-Donau-Kanal" tobt. Hildebrandt
thematisiert darin zusammen mit Gerhard Polt das umstrittene, von der bayerischen Regierung
durchgedrückte Kanalprojekt, das von Korruptionsvorwürfen begleitet ist. 1986 kommt es zu
einem richtig großen Eklat, als im "Scheibenwischer" ein verstrahlter Großvater nach dem
Reaktorunfall von Tschernobyl auftaucht. Der Bayerische Rundfunk blendet sich auf Weisung
des Fernsehdirektors Helmut Oeller aus dem ARD-Verbund aus: wegen "nicht
gemeinschaftsverträglicher Elemente". Aber die Geschichte geht durch die Presse, Hildebrandt-
Fans organisieren öffentliche Videovorführungen, eine bessere Werbung als den TV-Ausstieg
des BR kann sich Hildebrandt nicht wünschen.
Insgesamt macht er 145 Folgen "Scheibenwischer", bis er sich 2003 vom Fernseh-Kabarett
verabschiedet.