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Die neunte Sinfonie ist die letzte von Gustav Mahlers "offiziellen" Sinfonien und wurde lange als
sein Schwanengesang betrachtet. Nach Vollendung der gewaltigen achten Sinfonie, der "Sinfonie der
Tausend", wurde Mahler von seinem Arzt über ein unheilbares Herzleiden aufgeklärt und bald darauf
starb er, erst 50-jährig, ohne seine Sinfonie Nr. 9 gehört zu haben. In dieser Sinfonie setzt Mahler
sich mit seinem Leiden auseinander und taucht ein in die dunkle Nacht der Seele. Entsprechend
abgründig, verzweifelt und ergreifend ist die Musik. Sie steht auch, rein musikalisch betrachtet, an
der Grenze zwischen äußerster Spätromantik und einer beginnenden Moderne, wie sie sich in der
Auflösung der Tonalität äußert.
Diese Klang gewordenen seelischen Konflikte nun interpretieren das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart
und Roger Norrington ohne Larmoyanz. Dazu trägt in entscheidendem Maße bei, dass sich das Orchester
des Ausdruckmittels des Vibrato enthält. Norringtons Erfahrungen im Umgang mit historischer
Aufführungspraxis, der er einen großen Teil seines Lebens gewidmet hat, führten ihn dazu, auch mit
einem modernen Klangkörper einen historisch informierten Stil zu entwickeln, dessen Hauptkennzeichen
das Fehlen des Vibrato ist und das mittlerweile mit dem Namen "Stuttgart Sound" bezeichnet wird.
Auch in Mahlers gewaltiger Sinfonie Nr. 9 verfehlt dieser Klang seine Wirkung nicht; durch den schon
in einigen anderen Mahler-Aufnahmen erschütternde Momente hervorgebracht worden sind.