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äDieser Ring ist großes Wagnerkino als ästhetisches Zukunftstheater mit der Poesie des Gigantischen. Der Ring aus Valencia wagt die Vision der Zerstörung der Natur in einem futuristischen Paralleluniversum. La Fura dels Baus, das katalanische Inszenierungskollektiv um den
Regisseur Carlus Padrissa, jongliert Choreografien aus kletternden, fliegenden, krabbelnden Menschenleibern, perfekt eingesetzte
(computeranimierte) Videoprojektionen (Feuer, Wasser, Luft und Erde, aber auch Nahaufnahmen von Wasserblasen, Material- und
Mikrostrukturen, Weltraumfahrten, extraterrestrische Ansichten unseres Planeten sowie Innenansichten eines Fötus im Mutterleib) von Franc Aleu, Fantasy-Kostüme von Chu Uroz, Licht und von Bühnenarbeitern ständig bewegte Objekte auf einer Szenerie (Roland Olberer), die den TV-
Wahrnehmungsmodus auf das Cinemascope-Format des Palaus de las Arts überträgt: Science Fiction und Fantasy, Cyberwahrheiten und virtuelle Welten verschmelzen zu einer superlativischen Show. Als Gesamtkunstwerk darf man dieses von Tiziano Mancini virtuos
gefilmte Spektakel ohne Zweifel als den äRing des 21. Jahrhunderts" preisen. Der Stardirigent Zubin Mehta ist die Schnittstelle zwischen der Technik des 21. Jahrhundert und der Musik des vorletzten. Das von ihm und Lorin Maazel handverlesene Orchestra de la Comunitat Valenciana spielt
und klingt bravourös und wird in der äfilmisch"-illustrativen, alle Höhepunkte detailreich ausleuchtenden, ansonsten romantisch weich und konturenlos dahinfließenden Lesart Mehtas zum kongenialen Partner der szenischen Realisierung. Mehta ist aber auch ein souveräner Sängerbegleiter.
Die Besetzung ist hochkarätig: Lance Ryan ( Siegfried), Matti Salminen ( Hagen, Hunding, Fasolt), Juha Uusitalo (Wotan) und Jennifer Wilson (Brünnhilde) haben enorme Stimmen, die sie dank der statuarischen Personenregie optimal entfalten können." (Dr. Dieter David Scholz)