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»Ich liebe die kleinen Dinge«, hat der Komponist Giacomo Puccini einmal gesagt, »und ich kann und will nur die Musik der kleinen Dinge
machen, wenn sie wahr, leidenschaftlich und menschlich sind und zu Herzen gehen.«
Der Regisseur Franco Zeffirelli ist eigentlich bekannt für die großen Dinge. Für realistische Opernwelten. Für seine opulenten Inszenierungen.
Dabei entsteht das Große bei ihm immer erst durch die Ansammlung des Kleinen, durch das virtuose Spiel mit den Details. In seiner
La Bohème an der Mailänder Scala hat der italienische Regisseur Puccinis Künstler-Kosmos als Fest der kleinen Dinge inszeniert - und so
eine Welt zwischen Armut und Anmut entworfen...
Bei Murger, Puccini - und nun auch bei Zeffirelli - steht das Leben im Mittelpunkt, und der endgültige Sieg des Todes im Finale der Oper wirkt
umso schmerzhafter, als er als Abschied von den kleinen Dingen, von Wein und Champagner, von Lust und Liebe, so beängstigende Größe erlangt...
Am Ende der Künstleroper bleibt vom Leben und von der Liebe allein die Erinnerung. Wenn die kleinen Dinge, die »wahr, leidenschaftlich und menschlich sind verschwinden wenn der Poet der Maler der Philosoph und der Musiker als ratlose Menschen «, verschwinden, Poet, Maler,
zurückbleiben, lässt sich vielleicht erahnen, warum wir die Oper besuchen, um das Leiden zu lernen: Weil das Werk des Künstlers, weil die
Oper selbst auch im Leid noch Anmut und Schönheit findet. (Axel Brüggemann)