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Händels dritte Londoner Oper Teseo (1713) sollte nach dem triumphalen Erfolg des Rinaldo dem englischen Publikum die noch ungewohnte Gattung Oper weiter schmackhaft machen. Tatsächlich gelang es Händel, an den Erfolg des Rinaldo anzuknüpfen, weist das Werk doch ebenfalls zahlreiche Bühneneffekte und nicht zuletzt natürlich auch eine Fülle an musikalischen Einfällen auf. Dabei ist Teseo in mehrerlei Hinsicht ein Ausnahmewerk, denn das italienische Libretto von Nicola Haym basiert auf einer französischen Vorlage von Philippe Quinault und behält deshalb auch die in Frankreich übliche Fünfaktigkeit bei. Und auch Händel beweist, dass er sich offenbar intensiver mit der französischen Operntradition auseinandergesetzt hat: Mehr als üblich begegnen uns hier Lösungen, die nicht in das übliche Schema von Secco-Rezitativ und Da-Capo-Arie passen. Allein für die Rolle der Medea komponierte Händel mehrere Accompagnato-Rezitative und Arien, die zwar oberflächlich der Da-Capo-Form folgen, aber wie zum Beispiel in Morirò, ma vendicata aus dem 5.Akt mit abruptem Wechsel zwischen düsterem Klageton und wildem Zornesausbruch im A-Teil die Regel der Arienkomposition außer Acht lassen. Zahlreiche Duette sowie ein elaborierter Chor verweisen musikalisch ebenfalls auf die französische Tradition. CARUS veröffentlicht hier einen spektakulären Live-Mitschnitt der vielbeachteten Produktion an der Stuttgarter Staatsoper unter Konrad Junghänel.