Fanny Mendelssohn bekam das lyrische Klavierst³ck von ihrem Bruder Felix zum Geburtstag 1828 geschenkt; er trug es in ihr Notenalbum ein, und sie nannte es éLied ohne WorteÆ. Solche Klavier-Lieder als einer ärechten Musik, die Einem die Seele erf³llt mit tausend besseren Dingen, als Wortenô begleiteten Mendelssohn sein ganzes Leben hindurch. Sechs Sammlungen gab er zwischen 1832 und 1845 selber in Druck. Zwei weitere Sammlungen mit St³cken aus dem Nachlass des Komponisten erschienen posthum.
Ihrem Charakter gemõ¯ waren Mendelssohns éLieder ohne WorteÆ zuerst beheimatet im hõuslichen Musizieren, in der guten, keinesfalls jedoch muffigen Stube des B³rgers zwischen kleinformatigen Bildern und biedermeierlichem Mobiliar. Zusehends fanden sie dann aber auch Aufnahme im Konzertsaal. Zudem nahmen sich reisende Virtuosen dieser eigentlich eher scheuen St³cke an, verhalfen ihnen zu gro¯er Popularitõt und machten sie letztlich zu dem, was sie auch heute noch sind: Sõulen des Repertoires.
Die vorliegende Edition umfasst die zu Lebzeiten Mendelssohns gedruckten Sammlungen ebenso wie die posthum erschienenen. Dar³ber hinaus enthõlt der Anhang eine Auswahl aus den einzeln ³berlieferten éLiedern ohne WorteÆ, darunter auch zwei St³cke, die bislang in modernen Ausgaben nicht zugõnglich waren.
Der Herausgeber R. Larry Todd gilt als einer der renommiertesten Mendelssohn-Forscher. Er ist nicht nur mit zahlreichen Editionen, sondern auch mit einer umfassenden Monographie ³ber den Komponisten hervorgetreten. Matthias Kirschnereit hat als Pianist in j³n-gerer Zeit durch seine Mozart-Interpretationen, vor allem aber durch eine grandiose Mendelssohn-Einspielung von sich reden gemacht.