Dieser Aufnahme der vierten Sinfonie Bruckners liegt die Version von 1874 zugrunde. Doch wurden für
die Vorbereitung der vorliegenden Einspielung die erhaltenen Manuskripte einer gründlichen Sichtung
unterzogen, da der Revisionsbericht zur Erstfassung der vierten Sinfonie bis 2007 noch nicht
erschienen war. Diese Überprüfung hat insbesondere bei den Tempi zu Abwandlungen und einer neuen
Sichtweise geführt. Roger Norrington tritt schon seit den Neunziger Jahren für Bruckner in
historisch informierter Aufführungspraxis ein. Eine solch radikale Partitur wie die erste
Niederschrift der Vierten neu hören zu lernen, wird durch die frischen Ansätze dieser Einspielung
erleichtert. Das spontane Musizieren Norringtons, seine jugendliche Neugier und Freude
korrespondieren vielleicht sogar in besonderer Weise mit Bruckners eigenem Herangehen an die
Komposition.