Die "Helden" in TV-Krimis sind ja oftmals ziemlich schräge Typen - einer der eigentümlichsten dürfte wohl der forensische Psychologe und Fallanalytiker Dr. Tony Hill (eindringlich dargestellt durch den englischen Schauspieler Robson Green) sein. Was ihn so
außergewöhnlich macht, ist seine recht Arbeitsweise: Er lässt sich erschreckend intensiv auf die Motive und die Gedankenwelt seiner Patienten ein. Selbst zu Serienmördern, die im Gefängnis oder in der Psychiatrie einsitzen, entwickelt er eine tiefe empathische Beziehung, um ein
Täter-/Opferprofil zu erstellen, die Schritte des Mörders nachzuvollziehen.
Ein ganz besonderer Nervenkitzel ergibt sich aber auch durch die nicht wirklich spannungsfreie Beziehung (ähnlich wie weiland bei Scully und Mulder) zwischen Tony Hill und der spröde wirkenden Polizeibeamtin DCI Carol Jordan, die sich ob seines gefühlsmäßigen, fast selbstzerstörerischen
Einswerdens mit Opfern und Tätern große Sorgen um Tony Hills Psyche und Wohlergehen macht. Wie sich herausstellt, sind ihre Ängste nicht unbegründet, geraten sowohl er als auch sie während der Ermittlungen einige Male selbst in größte Lebensgefahr. Anfänglich argwöhnisch vom
zuständigen Polizeiteam beäugt, entwickelt sich Tony Hill durch seine hohe Trefferquote in Sachen Analysen und Vorhersagen zum unentbehrlichen Berater, ohne den die monströsen Morde nicht zu lösen gewesen wären.