Hans Werner Henze (Jahrgang 1926) wird als einer der größten lebenden Komponisten verehrt. Besonders bekannt ist er für seine Bühnenwerke. Sein erster großer Bühnenerfolg, Boulevard Solitude, ist die Musik-Theater-Version von Puccinis Oper Manon Lescaut nach einem Libretto der deutschen Autorin Grete Weil. Boulevard Solitude markiert den Beginn von Henzes internationaler Karriere im Alter von erst 26 Jahren. Musikalisch steht Boulevard Solitude für seinen starken Jazz-Einfluss, dramaturgisch betrachtet ist das Stück eine moderne Adaption des Romans von Prévost aus dem frühen 18. Jahrhundert. Sowohl Henze als auch Regisseur Lehnhoff waren bei ihrer Arbeit inspiriert vom Film MANON, für den Henri-George Clouzot als Gewinner des Filmfestivals in Venedig 1949 hervorging. Starke Bilder in realistischen 50er-Jahre-Sets, die Kostüme von Tobias Hoheisel sowie die Choreographie von Denny Sayers ergänzen den cinematischen Effekt. Lehnhoffs Produktion gewann den renommierten Laurence-Olivier-Award für die beste Opern-Produktion des Jahres 2002. International bekannte, auch als Schauspieler begnadete Sänger und Sängerinnen wie Laura Aikin und Pär Lindskog in den Hauptrollen garantieren den audiovisuellen Hochgenuss dieser exzellenten Opernproduktion.