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Orpheus in der Unterwelt ist der Quantensprung in Offenbachs Operetten-Parcours. An ein Bühnenstück, das Himmel, Hölle und Erde in Bewegung setzt, war vorher noch lange nicht zu denken. In Paris ließ ein strenges Gesetz, das noch aus den Zeiten Napoleons I. stammte, jedem Theaterbau ein bestimmtes dramatisches Genre und ein abgezähltes Maß an Mitwirkenden zu. Für Offenbach galt: mehr als drei Schauspieler durften nicht auf die Bühne. Er umging listig die Vorschriften und erweiterte die szenischen Möglichkeiten, stockte sein Ensemble mit Puppen auf, ließ einen stummen Darsteller auftreten, der auf Spruchbändern kundgab, was er zu sagen hatte. Am 3. März 1858 waren plötzlich alle strangulierenden Theatervorschriften aufgehoben. Offenbach durfte, nachdem er mit rund 30 personalreduzierten Einaktern die Nachfrage gedeckt hatte, so viele Sänger, Tänzer, Chor, Ballett, Komparserie, Kostüme und Kulissen auf die Bühne bringen, wie er wollte. Der 21. Oktober 1858 war der Premierentag von Orpheus in der Unterwelt. Für die Aufführung in der Hamburgischen Staatsoper, aber eben auch für die Fernsehproduktion von Offenbachs Orpheus in der Unterwelt hat Rolf Liebermann drei Schauspieler engagiert, deren immense, geradezu theater- und filmgeschichtliche Popularität für sich steht: Liselotte Pulver, Inge Meysel und Theo Lingen.