Händel, Georg Friedrich - Agrippina (NTSC)

Agrippina geriet Händel im 1709/1710 zu seinem bis dahin größten Triumph, wurde die Uraufführung doch mit frenetischem Beifall belohnt und ließ nicht weniger als 27 Aufführungen in Venedig folgen. Auf einer eineinhalb Jahre dauernden Studienreise zu den musikalischen Zentren Italiens hatte Händel zuvor den Vizekönig von Neapel und kaiserlichen Botschafter im Vatikan, Grimani, kennen gelernt, der das literarisch anspruchsvollste Libretto, das Händel je vertonen durfte, für diese Oper schrieb. Das historische Sujet der Agrippina, die mit zahlreichen Intrigen ihren Sohn Nero auf den Kaiserthron bringen möchte, gestaltet Grimani zu einer heiteren Satire auf den spanischen Erbfolgekrieg. Das Ergebnis ist eine heitere, mit viel Situationskomik und Wortwitz ausgestattete gesellschaftskritische Satire, in der die Unmoral am Ende einen heimlichen Triumph feiert.Einen besonderen Clou erlaubt sich diese Inszenierung anlässlich des 2000. Kölner Stadtjubliäums, indem sie Otho am Schluss in Germanien die Colonia Claudia Ara Agrippinensium - der Name Kölns zur römischen Zeit - gründen lässt.