Klaviersonaten Nr.12-15

Mit der Sonate As-Dur op. 26 hat Beethoven erstmals innerhalb eines Sonatenwerks gänzlich auf den
üblichen Sonatensatz verzichtet und erprobt hiermit ein völlig neues Formdesign. Als Zentrum der
Sonate fungiert der Trauermarsch, welcher abgelöst wird durch das Rondo-Finale, das mit seiner
lebhaften Leichtigkeit einen emotionalen Stimmungswechsel erzielt.
Die beiden Sonaten op. 27 gehören zwar gemäß ihrer Opusziffer zusammen, erweisen sich allerdings als
höchst ungleich. Die erste in Es-Dur steht seit jeher im Schatten der zweiten in cis-Moll, die bald
zur populärsten Sonate Beethovens wird und unter dem Namen Mondscheinsonate verbreitet ist. Deren
Titel bezieht sich auf eine auffallend suggestive instrumentale Szenerie, in welcher eine Art
klagender Geistergesang über einer verhaltenen Klavierbegleitung erscheint. Die beiden nachfolgenden
Sätze bilden dazu plastische Kontraste.
Die Sonate D-Dur op. 28 trifft mit ihrem Titel "Pastorale" natürlich nicht deren gesamten
Gestaltungsreichtum, erklärt aber ihren milden, eher ruhigeren Grundcharakter.