Karajans Vermächtnis und Soltis Triumph. Die Aufführung sollte ein Höhepunkt im Salzburger Verdi-Zyklus von Herbert von Karajan werden. Für Un ballo in maschera hatte sich Karajan etwas ganz besonderes ausgedacht:Verdis Oper sollte nicht in der sonst üblichen Fassung gespielt werden, sondern so wie das Werk ursprünglich konzipiert, von der Zensur aber verhindert worden war: am schwedischen Hofe König Gustav III. Aber es sollte nicht sein.Mitten in den Bühnenproben für die Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele 1989 starb Karajan. Daß und wie Sir Georg Solti bereit war, diese exponierte Aufgabe in einer knappen Woche zu übernehmen, sicherte dem immerhin auch schon 77jährigen Maestro den Dank der Festspiele und den Jubel des Publikums. Fünf Reprisen erlebte Un ballo in maschera bei diesen Festspielen 1989, im folgenden Sommer kehrte die Aufführung in unveränderter Besetzung und wiederum unter Soltis Leitung zu den Salzburger Festspielen zurück. Es wird berichtet, daß für die insgesamt sechs Aufführungen rund 40.000 Kartenwünsche nicht erfüllt werden konnten...