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Wilco meets Tindersticks: Sad-Core von poetischen New Yorkern. Fünf Freunde sollt Ihr sein. Am besten noch zwei Brüderpärchen und ein Kumpel, der singen kann. Man wächst auf dem Land auf, trifft sich wieder in New York und macht gemeinsam Musik, um sich die Abende zu vertreiben. Mit eigenem Geld nimmt man eine erste Platte auf, mit Glück wird die zweite ("Sad Songs For Dirty Lovers") dann von Multiplikatoren auf der anderen Seite des Ozeans entdeckt. Genauso kam es, dass The National fast ein ganzes Jahr lang durch Europa tourten. Und nun mit "Alligator" ein kleines Meisterwerk abliefern können. Es hat sich wenig verändert, aber vieles wurde vervollkommnet. Die Kollegen an den Studioreglern gaben auch schon Interpol oder den Yeah Yeah Yeahs den letzten Schliff. Matt Berninger schreibt und singt noch immer über merkwürdige, traurige oder lustige Begebenheiten, über Plattensammlungen, verschollene Personen und mittelgroße amerikanische Herzen. Dabei sind seine Songs weniger countryesk als Wilco, weniger larmoyant als die Tindersticks und nicht ganz so morbide wie die Cave'schen Murderballads. Berningers Helden scheinen einem Tennesee Williams Stück entsprungen, sind rücksichtslose, eigentümliche und besessene Verführer, aber man mag es ihnen verzeihen.