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Eine Zusammenstellung von Liedern der Auswanderer, die zeigt wie sich die verschiedensten Stile in den USA vermischt haben. Emigration ist eine Grunderfahrung der Moderne. Allein 60 Millionen Leute verließen Europa zwischen 1800 und dem 1. Weltkrieg. Irland, Deutschland, Polen, Italien und die Schweiz waren die Länder mit der höchsten Auswandererquote, aber auch Böhmen, Serbien, Kroatien, Finnland, Norwegen und Griechenland hatten einen Exodus zu verzeichnen. Die meisten Auswanderer gingen in die USA, wo aus der Vermischung der vielfältigen Kulturen der Alten Welt mit neuen Einflüssen eigene amerikanische Traditionen entstanden. Die Aufnahmen, die auf diesem Album zu hören sind, enstanden sowohl in der alten als auch in der neuen Welt, von 1922 bis Mitte der Fünfziger. Ihre Erfahrungen haben die Auswanderer in Liedern verarbeitet. Da gibt es Songs, die den Abschied als traumatisches Erlebnis schildern, während andere vor Optimismus nur so strotzen und die Tolpatschigkeit der Neuankömmlinge (Greenhorns) frech auf die Schippe nehmen. In vielfältigen Brechungen wurden die Klänge der Diaspora, das ganze Geflecht der europäischen Folk-Traditionen in den USA im Zusammenprall mit der Musik der aus Afrika Verschleppten, zum Urgrund einer gesamtamerikanischen, modernen Popularmusik. Alles floss darin zusammen: die Balladen, die die englischen Siedler mitgebracht hatten, die ausgelassenen Polkas der Böhmen und Deutschen, die Jodler der Schweizer und Österreicher, die Gesänge der schwarzen Bluessänger, die wuchtigen Basslinien der Blaskapellen, der Witz der Calypso-Sänger, die Intensität der Kirchenhymnen aus dem Süden, die wilden Tanzweisen der Cajuns.