Das vielschichtigste Werk des Trios. Mit ihrem dritten Studioalbum "Observing Systems" hat das Tied & Tickled Trio um die Brüder Markus und Michael Acher, Johannes Enders und Andreas Gerth sein bisher vielschichtigstes Selbstbild eines frei operierenden Musiker-Kollektivs abgeliefert. Sehr ähnlich ihrem letzten Live-Album "Electric Avenue Tapes" verfolgt das Trio mit seinem 2003er Studioalbum die Idee einer "organischen" Arbeitsweise. Stücke wie "The Long Tomorrow", "Freakmachine" und "3.4.e" sind hörbar in voller Band-Besetzung live im Studio eingespielt worden. Es entsteht ein Groove, der dem Album eine fast konzeptionelle, Dub-ähnliche Tiefe verleiht. Über weite Strecken klingt "Observing Systems" daher viel roher und natürlicher, was ebenso für die rein elektronisch produzierten Tracks gilt. "Observing Systems" ist Musik ohne Zentrum. Wie in Buckminster Fullers architektonischem Konzept der "Tensegrity" steht hier jeder Track letztlich für eine Strebe in dieser sich selbst tragenden Konstruktion. Eine Struktur, deren Kraft durch die Leichtigkeit, nicht die Schwere seiner Komponenten gestärkt wird: das Album als Ganzes.