Inspiriert durch den Anblick der sonnenüberfluteten Gletscher der Dauphiné-Alpen, der in dem
gläubigen Katholiken Olivier Messiaen die Vision des galiläischen Berges Tabor wachrief, auf dem die
"Verklärung Christi" stattgefunden haben soll, vollendete der französische Komponist und Organist
1969 das gewaltige Oratorium "La Transfiguration de Notre Seigneur Jésus-Christ".
Hymnische Choräle stehen neben rituellen Gong-, Tamtam- und Glockenklängen, indische Metren neben
Voglerufen, konstruktives Kalkül neben naiver Klangsinnlichkeit, fromme Ekstase neben
weltabgewandter Versenkung.
Sieben Instrumentalsolisten, ein riesiger Chor und ein aufwändig besetztes Orchester fordert
Messiaen zur Gestaltung dieses "theologischen Regenbogens" aus zweimal sieben Teilen. Bravourös
gemeistert vom SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung seines
Chefdirigenten und Landmannes Messiaens Sylvain Cambreling.
Kontrastierend ergänzt wird diese "junge" Aufnahme (2000) durch eine Einspielung eines weiteren
Werks von Messiaen aus dem Jahre 1953: "Réveil des Oiseaux". Komponiert 1952/53 als
SWF-Auftragswerk; uraufgeführt am 11.10.1953 bei den Donaueschinger Musiktagen unter Hans Rosbaud.
Gewidmet dem "Schriftsteller und Ornithologen Jacques Delamain. In Verehrung für Yvonne Loriod, die
den Klavierpart dieses Werkes mit Fingersätzen versehen und auf geniale Weise gespielt hat. Den
Amseln, Drosseln, Nachtigallen, Pirolen, Rotkehlchen, Laubsängern, Grasmücken und alle den Vögeln
unserer Wälder" (Messiaen).