Loch in der Welt

Zweites Album der Hamburger Country-Bastarde. Knapp ein Jahr nach ihrem famosen Debüt "Vogelbeobachtung im Winter" riskierten Fink 1998 einen tiefen, neugierigen Blick in das Loch in der Welt. Und was die vier Hamburger dort fanden, läßt sich hören. 13 Perlen des deutschsprachigen Songwritings, knarrzig und knorrig im Ton, dabei aber stets über beide Ohren charmant. Aus Melancholie und Melodie basteln sich Fink ihre "Phantasmagorien des Alltags" (ROLLING STONE), werkeln an ihrem ureigenen Stil irgendwo zwischen Country, Chanson und Folk-noir. Vereinzelt wird diesmal die Gitarre elektrisch, hier blitzt eine Trompete, dort brummt eine Orgel. Das Loch in der Welt wird so zum aufregendem Ideen-Fundus, aus dem heraus auch mal gerockt werden darf - wer die Jungs jemals live gesehen hat, weiß was gemeint ist. Selbst die Prophezeiung der "Fortsetzung von Tocotronic mit anderen Mitteln" (ME-SOUNDS) findet auf "Loch in der Welt" ihre bezaubernde Erfüllung: "Sie wollen uns erzählen" bleibt jedoch Finks einzige Coverversion. Denn die besten Songs schreiben immer noch sie selbst.