Gustav Holst befasste sich nach eigener Aussage nur "mit Dingen, die mich zu Musik anregen". Dazu
gehörten die Mystik asiatischer Religionen sowie die Astrologie. Inspiriert durch "What is a
Horoscope" von Alan Leo komponierte Holst eine faszinierende musikalische Charakterisierung der
Planeten Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.
Roger Norrington und das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR verstehen sich hervorragend
darauf, den individuellen Klangfarben der Planeten, der Magie und der Sinnlichkeit Ausdruck zu
verleihen. Entrückte Stimmungen wechseln mit kriegerischen Momenten, nie sich vordergründig dem
Klangrausch ergebend und sich immer an den Vorgaben des Komponisten orientierend.
Die Serenade für Streicher op. 20 gehört zu den populär gewordenen kleineren Werken Edward Elgars
und enthält zahlreiche Charakteristika seiner Musik: Kristallklare Präzision und große melodische,
nahezu melancholische Bögen - eine gelungene Kombination von Klassizismus und Romantik.
Entgegen vieler bekannter Interpretationen, die einseitig die Melancholie auskosten, zeichnet sich
Norringtons Interpretation aus durch Reduktion auf den musikalischen Gehalt, Durchsichtigkeit in den
harmonischen Wendungen und sparsame Bogenführung. Es entsteht ein Klang, der fast entrückt "Musik
aus einer anderen Welt" assoziiert.