Mozart, der in seinen frühen Opera seria-Kompositionen die Gattung nie in Frage gestellt hatte, aber mit dem Idomeneo eigene Wege gegangen war, verlangte anlässlich dieser neuerlichen, pflichtgemäßen Beschäftigung tief greifende Änderungen an der Textvorlage. Sein Librettist Caterino Mazzolà reduzierte die drei Akte bei Pietro Metastasio auf zwei, nahm gravierende Kürzungen vor und führte Ensembles sowie zwei handlungsintensive Finalnummern ein, wodurch der Titus rein äußerlich schon nicht mehr viel mit der überkommenen Gestalt der Opera seria gemein hatte. Bei Stephen Oliver hatte die Glyndebourne Festival Opera neu zu komponierende Rezitative in Auftrag gegeben, die bei dieser hier im Mitschnitt vorliegenden Produktion von La clemenza di Tito erstmals interpretiert wurden. Gesungen von bekannten englischen und internationalen Bühnengrößen und unter Leitung von Andrew Davis.