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Auf der Bühne war er der personifizierte Verführer. Seit Anfang der 1950er Jahre galt Cesare Siepi für die folgenden Jahrzehnte als Inbegriff von Mozarts Don Giovanni (Don Juan). Spätestens die Aufzeichnung der Salzburger Festspiel-Inszenierung unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler machte ihn - zunächst im Kinofilm, inzwischen auch auf DVD - weltweit bekannt. Und es war nicht allein die Stimme. Sein Körperbau, die erotisch-virile Ausstrahlung formten sich zum Gesamtbild eines nach Liebeserfolgen Süchtigen, der nicht mit Brutalität erobert, sondern mit elegant eingesetzter Bedenkenlosigkeit. Auf allen großen Bühnen der Welt wollte man ihn in dieser Rolle erleben. In den 50er und 60er Jahren entfiel fast die Hälfte von Siepis Auftritten nur auf sie. Selbst der Broadway nutzte die Popularität des Opernstars: "Bravo, Giovanni" war der Titel einer Musical-Produktion, gegen die selbst Rudolf Bing, strenger Chef der New Yorker "Met" und grundsätzlich gegen Ausflüge seiner Sänger zur Massenunterhaltung, keine Einwände hatte. Doch auch ein anderer, weit gefährlicherer Verführer gehörte zu den Erfolgspartien dieses Ausnahme-Bassisten: der Mephisto - in der Oper von Gounod ebenso wie in der Version von Boito. Die Aufnahmen dieser 10 CDs entwerfen das klingende Porträt eines in seiner Generation unvergleichlichen Künstlers. Bereits mit 24 (!) Jahren machte er für Radio Italiana erste Aufnahmen seiner späteren Glanzpartien, darunter auch König Philipp in Verdis "Don Carlo". Für diese Partie holte Bing ihn 1950 in seine Eröffnungspremiere als neuer Chef der Metropolitan Opera und - acht Jahre später - Karajan zu den Salzburger Festspielen. Mit der New Yorker Premiere war Siepi endgültig angekommen in der kleinen Elite der Opern- Weltstars. 23 Spielzeiten lang hielt er der "Met" die Treue, über 500 Mal war er dort in 20 Rollen zu hören, darunter 1951 auch mit seinem ersten Mozart-Figaro, der fortan ebenfalls zu seinen erfolgreichsten Bühnenpartien gehören sollte.