Mendelssohns Welt - Die drei Violinsonaten
Felix Mendelssohn Bartholdy war bereits als Kind eine herausragende universelle Begabung. Neben seiner Ausbildung als Pianist und Violinist begann er im Alter von 11 Jahren mit hohem Tempo zu komponieren. Neben der Musik erhielt das höchsttalentierte Kind aber auch eine sehr fundierte allgemeine, klassische Bildung. So verbrachte er als Zwölfjähriger 16 Tage mit Johann Wolfgang von Goethe, dem vielleicht größten und universellsten Genius seiner Zeit, hauptsächlich in philosophischen Gesprächen.
Er schrieb drei Violinsonaten. Von diesen wurde zu seinen Lebzeiten nur die f-Moll-Sonate veröffentlicht, in welcher der gerade erst 14-jährige einen unglaublichen Tiefgang und kompositorische Meisterschaft erreichte. Yehudi Menuhin fand und veröffentlichte 1953 das Manuskript der "großen" F-Dur-Sonate, von Mendelssohn mit 29 Jahren komponiert - ein reifes Meisterwerk. Die "kleine" F-Dur-Sonate wurde dagegen erst 1977 entdeckt. Sie entstand 1820, Mendelssohn war gerade einmal 11 Jahre alt.
Seine Musik wird heute vielfach als fröhlich und unbeschwert empfunden, manchmal sogar als belanglos tituliert.
Andreas Reiner und Desar Sulejmani geben uns mit den drei Violinsonaten einen tiefen, einen anderen Einblick in Mendelssohns Gefühlswelt. Sie spielen mit einer klanglichen Wandlungsfähigkeit und interpretatorischen Dichte, die uns gerade in den beiden Frühwerken einen anderen Mendelssohn zeigt: Ein geradezu erschreckend reifes und erwachsenes Kind.