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"Was brauche ich einen Baum auf der Bühne, wenn
ich Astrid Varnay habe", sagte Wieland Wagner,
als über die karge Ausstattung der Neu-Bayreuther
Bühne gelästert wurde. Denn die Ausstrahlung der
Varnay machte in ihrer Intensität jede nur illustrierende
Dekoration überflüssig. Für Wieland Wagner besaß sie
"das Gesicht der tragischen Darstellerin, wie es durch
die Masken der griechischen Tragödie geprägt ist".
Deshalb ist es so überwältigend, die Sängerin als
Ortrud (Lohengrin) zu hören, als Brünnhilde und
"Holländer"-Senta, als Elektra, Salome und Lady
Macbeth. In dieser 10-CD-Box wird es zum Erlebnis.
Von Bayreuth aus startete Astrid Varnay 1951 ihre
Europa-Karriere. Da war sie Anfang 30.
Doch es lagen bereits zehn erfolgreiche Jahre in den
USA hinter ihr. Denn Astrid Varnays Debüt-Triumph
fand dort statt, wo andere Sänger den Höhepunkt
ihres Erfolges feiern: auf der Bühne der New Yorker
Metropolitan Opera. Die junge Sängerin bereitete sich
gerade auf ihre erste Bühnenrolle, Elsa in "Lohengrin",
vor, als Erich Leinsdorf sie von einem Tag zum anderen
anstelle der erkrankten Lotte Lehmann als Sieglinde
in die "Walküre"-Vorstellung am 6. Dezember 1941
holte. Wie sie diese Herausforderung bestand, ist
ebenfalls hier auf CD zu hören.
Als wenige Tage später für die zweite Vorstellung
Helen Traubel als Brünnhilde absagte, sprang Astrid
Varnay auch in dieser gefürchteten Rolle ein. Dieses
Doppeldebüt ist in der Chronik der "Met" ein bis heute
einzigartiges Kapitel. Hochgeschätzt und gefördert von
den großen Dirigenten und bestens vorbereitet durch
den in die Emigration nach New York vertriebenen
Berliner Staatsopernkapellmeister Hermann Weigert
(1890-1956), ihrem späteren Ehemann, wurde
Astrid Varnay eine der bedeutendsten dramatischen
Sopranistinnen ihrer Epoche. Die Aufnahmen dieser
Kollektion stellen dies erneut unter Beweis.