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Noch vor Sonnenaufgang steckt der Honigdachs seine Nase in den trockenen Sand der Kalahari: zum Frühstück ein Skorpion. Lieber bei Tage macht das wenige Stunden alte Springböckchen die ersten staksigen Gehversuche, unbeachtet von dem kleinen Löwen, der sich in die dunkle Mähne seines schläfrigen Vaters vertieft, während Zebras, Spießböcke und Gnus in flimmernder Luft dem Wasserloch entgegenstreben.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Kalahari, eine der vielfältigsten und artenreichsten Wüsten der Welt, Schauplatz kolossaler Tierwanderungen. Abertausende Huftiere zogen vom Okavango-Delta durch die Zentralkalahari nach Süden und zurück, wenn der sporadische Regen mal hier, mal dort schmackhafte Gräser und natürliche Tränken in die Landschaft zauberte. Von ihrem Durchzug profitierten Leoparden, Wildhunde und Löwen. Inzwischen ist die einst riesige zusammenhängende Wildnis zu einem Mosaik aus Naturreservaten, Dörfern und Farmen geworden. Kilometerlange Zäune zerschneiden das Ökosystem. Sie sollen den 2,5 Millionen Rindern Botsuanas Wildtierkrankheiten vom Leib halten. Schlupflöcher gibt es überall. Immer häufiger drängen junge Löwenmännchen hinaus aus den Schutzgebieten, wenn sie ihre Familien verlassen und sich ein eigenes Territorium suchen müssen.
Seit über 20 000 Jahren leben die Buschmänner - oder San, wie sie auch genannt werden - in der Kalahari, die heute zu Namibia, Südafrika und Botsuana gehört. Aber die Welt des ältesten Jäger- und Sammlervolks der Erde hat sich ebenfalls radikal verändert. Ein Rinderhüter, eine Tourismus-Managerin und der Vorsitzende einer Kooperative aus Botsuana erzählen, wie sie den Herausforderungen der Gegenwart begegnen.